Was ist Breathwork?
Wir atmen täglich zwischen 23’000 und 26’000 Mal – meist völlig unbewusst. Mal durch die Nase, mal durch den Mund, manchmal tief in den Bauch, manchmal nur flach in die Brust. Unser Atem verändert sich je nach Aktivität, Stimmung oder Stresslevel. Im Gegensatz zu vielen anderen Organsystemen können wir unseren Atem auch bewusst steuern. Und genau dazu verwenden wie den Begriff Breathwork: Für die bewusste Veränderung unseres Atems.
Breathwork – zwischen Regulation und Transformation
Dabei unterscheiden wir zwischen regulierender und transformativer Atmung. Regulierende Atemtechniken helfen, dein Atemmuster langfristig positiv zu verändern, dein Nervensystem in stressigen Situationen zu beruhigen oder deine Stresstoleranz zu erhöhen. Die transformative Atmung hingegen kann tiefgehende emotionale und bewusste Prozesse anstossen. Je nach Ziel ist Breathwork also ein kraftvoller Schlüssel für Balance, gesundheitliche oder emotionale Veränderung.
Regulierende Atmung – für Balance und Entspannung
Ziel
Das Nervensystem beruhigen, Stress reduzieren, Körper und Geist in Einklang bringen.
Wie funktioniert es?
Durch gezielte Atemtechniken wird der Parasympathikus (Ruhemodus des Nervensystems) aktiviert, wodurch sich unter anderem Puls, Blutdruck und Cortisolspiegel senken.
Mögliche Techniken
Box Breathing (4-4-4-4-Atmung) – für Fokus und Stressreduktion
4-7-8-Atmung – zum Entspannen und besseren Schlafen
Kohärente Atmung (langsames, gleichmässiges Atmen) – zur Regulation des autonomen Nervensystems
LSD-Atmung (leichte, langsame und tiefe Atemzüge) – zur Förderung von Entspannung und Stressabbau
WICHTIG: Jeder Körper reagiert unterschiedlich. Was für die einen regulierend ist, kann für andere aktivierend sein. Deshalb ist es wichtig die für dich richtige Technik herauszufinden.
Einsatzbereiche
Täglicher Stressabbau, Angstregulation, Verbesserung des Schlafs und der Konzentration.
3 Dimensionen der regulierenden Atmung
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Proaktive Atemübungen
Praxis
Erarbeiten einer täglichen Atempraxis zur Optimierung und Regulierung der funktionalen Atmung.Ziel
Langfristige Verbesserung der Atemqualität und Nervensystemregulation.Beispiel Atemübungen
Kohärenzatmung, Box-Atmung, Wechselatmung, LSD-Atmung (Buteyko) -
Reaktive Atemübungen
Praxis
Erarbeiten von verschiedenen Tools, welche dein Nervensystem beruhigen.Ziel
Akute Regulation des Nervensystems durch den Atem in stressigen Situationen.Beispiel Atemübungen
Verlängerte Ausatmung, Shhhh, Summen -
Hormesis Übungen
Praxis
Praktizieren von Übungen, welche uns triggern, uns jedoch nicht aus unserem Toleranzfenster werfen.Ziel
Langsamer Resilienz Aufbau durch das Ausweiten unserer Stress- bzw. C02-Toleranz.Beispiel Atemübungen
Bspw. Wim Hof Atmung*Die Basis für diese Übungen ist ein gesundes Atemmuster und ein reguliertes Nervensystem!
Willst du dein Atemmuster langfristig positiv verändern? Dann ist ein 1:1 Atemcoaching in Luzern genau das richtige für dich.



Transformative Atmung – für tiefgehende Veränderungen
Ziel
Emotionale Blockaden lösen, Bewusstseinszustände erweitern, spirituelles Wachstum fördern.
Wie funktioniert es?
Durch intensives, bewusstes Atmen ohne Pausen zwischen Ein- und Ausatmen in einem bestimmten Rhythmus werden unterbewusste Emotionen freigesetzt und veränderte Bewusstseinszustände erreicht.
Bekannte Techniken
Holotropes Atmen – tiefe, schnelle Atmung zur Selbsterforschung (nach Stanislav Grof)
Rebirthing Breathwork – kontinuierliches, verbundenes Atmen zur Traumaheilung (nach Leonard Orr)
Shamanic Breathwork – Atem in Kombination mit Musik und Bewegung für spirituelle Reisen
Trauma Sensitive Breathwork – trauma-sensibles, verbundenes Atmen in 2 Wellen (nach Aurelia Amrein)
Einsatzbereiche
Persönliche Entwicklung, Bewusstseinserweiterung und spirituelle Erfahrungen.